Heilenbecke Talsperre

Ein gepflegter Wanderweg führt direkt am Wasser entlang. In regelmäßigen Abständen stehen Bänke bereit

Nördlich von Radevormwald, zwischen dem Ennepetaler Ortsteil Rüggeberg und Breckerfeld, liegt die Heilenbecke Talsperre. Obwohl die Talsperre primär der Trinkwasserversorgung dient, ist sie im Gegensatz zu anderen Trinkwassertalsperren nicht eingezäunt und ein Umrunden der Talsperre auf dem Rundweg direkt am Wasser möglich.

Geschichte

Die Staumauer der Heilenbecke Talsperre ist eine aus Bruchsteinmauerwerk gefertigte, bogenförmige Gewichtsstaumauer nach dem Prinzip von Otto Intze. Sie wurde 1896 gebaut und zwischen 1988 und 1990 umfassend saniert. Betrieben wird die Talsperre heute vom Heilenbecke Wasserverband1Heilenbecke Wasserverband – zuletzt abgerufen am 27.09.2023.

Technische Daten

Die 19,5 Meter hohe Staumauer der Heilenbecke Talsperre war im Ursprung 162 Meter lang und an der Krone 2,8 Meter breit. Im Zuge der Sanierung wurde sie verstärkt und mit einer zusätzlichen Beton-Dichtwand versehen und ist damit heute 205 Meter lang und an der Krone 4,1 Meter breit. Sie staut den Bach „Heilenbecke“ welcher knapp siebeneinhalb Kilometer unterhalb der Talsperre in die Ennepe mündet.

Das maximale Stauvolumen beträgt 450.000 Kubikmeter und erzeugt bei Vollstau eine Wasserfläche von rund 8,5 Hektar Größe.

Geografische Lage

Die Staumauer der Heilenbecke Talsperre liegt rund 6 Kilometer, ziemlich genau nördlich von Radevormwald2Stadt Radevormwald – zuletzt abgerufen am 27.09.2023, rund 5 Kilometer, ziemlich genau südlich von Ennepetal3Stadt Ennepetal – zuletzt abgerufen am 27.09.2023 und rund 6,5 Milometer westlich von Breckerfeld4Hansestadt Breckerfeld – zuletzt abgerufen am 27.09.2023, sowie 3 Kilometer nordwestlich der Ennepetalsperre.

Unmittelbar an der Staumauer gibt es einen Gebührenpflichtigen Parkplatz, dessen Einnahmen aus den Parkgebühren ausschließlich dem Erhalt der Talsperre dienen. Die Parkgebühr wird vorrangig an den Wochenenden erhoben und beträgt (Stand 2022) 1,- Euro am Tag.

Nachfolgend die geografischen Koordinaten der Heilenbecke Talsperre:

Parkplatz an der Staumauer
Heilenbecker Talsperre 1
58256 Ennepetal
what3words: /// festhalten.zuordnen.absteigen5what3words /// festhalten.zuordnen.absteigen – zuletzt abgerufen am 27.09.2023

Nutzung

Ursprünglich zur Versorgung von Hammerwerken an der Heilenbecke unterhalb der Talsperre und an der Ennepe, in welche die Heilenbecke mündet, gebaut hat sich die Nutzung der Talsperre inzwischen auf die Trinkwasserversorgung und in geringem Maße zur Niedrigwasseraufhöhung der Ennepe und schließlich der Ruhr verlagert.

Freizeit

Aufgrund des Umstandes, dass die Heilenbecke Talsperre heute noch in erster Linie der Trinkwasserversorgung dient, sind die Freizeitmöglichkeiten recht eingeschränkt. Klassischer Wassersport ist hier nicht möglich.

Angeln

Grundsätzlich ist das Angeln in der Heilenbecke Talsperre möglich. Sie ist das Vereinsgewässer der Königsangler Voerde e.V.6Königsangler Voerde – zuletzt abgerufen am 27.09.2023. Ob und in wie weit ein Gastangeln an der Heilenbecke Talsperre möglich ist, entzieht sich meiner Kenntnis und wäre bei Interesse beim Verein zu erfragen.

Was die in der Heilenbecke Talsperre heimischen Fischarten angeht, sind dies in erster Linie Aale, Bachforellen, Brassen, Flussbarsche, Zander, Rapfen, Schleien, Karpfen, Regenbogenforellen, Döbel, Hechte, Rotfedern und Rotaugen.

Blick von der Wasserseite auf die Staumauer
Staumauer, Wasserseite

Camping

Ein Camping unmittelbar an der Talsperre ist nicht möglich. Allerdings gibt es, rund 800 Meter Luftlinie entfernt, nahe dem Ennepetaler Ortsteil Rüggeberg den Campingplatz Ennepetal Fa. Steffen-Mester7Camping Ennepetal – zuletzt abgerufen am 27.09.2023, welcher zumindest Zelt-Campern einen Platz bietet.

Touristik-Camper mit Wohnwagen bzw. Wohnmobil werden, Stand 07-2023, nicht mehr, bzw. allenfalls in Ausnahmefällen, auf dem Platz aufgenommen.

Drohnen

Drohnen zur Aufnahme von Fotos und Videos interessanter Orte zu nutzen erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit. Allerdings sind Drohnenflüge über Trinkwassertalsperren und deren Einzugsgebiete in der Regel nicht erlaubt. Als Einzugsgebiet ist dabei in der Regel mindestens ein 1 km breiter Streifen entlang der Uferlinie rund um die Talsperre zu verstehen.

Möchte man hier dennoch Drohnenaufnahmen machen, sollte man sich, neben den ggf. erforderlichen Genehmigungen der „Die neue Drohnenverordnung“8Die neue Drohnenverordnung (BMDV) – zuletzt abgerufen am 25.09.2023 in jedem Fall auch die Genehmigung des Talsperrenbetreibers, also des Heilenbecke Wasserverbandes9Heilenbecke Wasserverband – zuletzt abgerufen am 25.09.2023 einholen, welcher über die verlinkte Webseite zu erreichen ist.

Hunde

Spaziergänge mit Hunden auf dem rund 2,5 Kilometer langen Rundweg um die Heilenbecke Talsperre sind kein Problem. Allerdings sollten die Hunde dabei an der Leine geführt werden.

Hunde hier Baden zu lassen ist allerdings keine Option, da die Talsperre eben in erster Linie der Trinkwasserversorgung dient.

Wandern

Rund um die Talsperre führt ein rund 2,5 Kilometer langer Rundweg, größtenteils direkt am Wasser antlang. Der Weg ist weitgehend eben, sehr gepflegt und bietet an mehreren Stellen Sitzbänke zum Verweilen.

Die Oberfläche des Weges ist weitgehend Waldboden mit einzelnen, leicht felsigen Stellen. Dennoch ist er auch mit Alltags-Schuhwerk problemlos begehbar und auch für etwas eingeschränkte Besucher gangbar. Für Rollstühle ist er allerdings dennoch nicht geeignet.

Darüber hinaus finden sich bei „Ich geh Wandern“ mehrere, größere Rundwanderungen10Ich geh wandern | Heilenbecke Talsperre – zuletzt abgerufen am 27.09.2023, welche die Heilenbecke Talsperre mit einbinden.

Sonstiges

Neben dem Wandern bzw. Spazierengehen, erfreut sich der Rundweg um die Heilenbecke Talsperre einer großen Beliebtheit bei Joggern, nicht zuletzt wegen der sehr gepflegten Wege.

Anreise

Auto und Motorrad

Überregional erreicht mal die Heilenbecke Talsperre mit dem Auto oder Motorrad am einfachsten über die Ausfahrt „Schwelm“ im Autobahnkreuz Wuppertal-Nord.

Das Autobahnkreuz Wuppertal-Nord und damit die Ausfahrt Schwelm erreicht man aus dem Kölner Raum über die Autobahn 1 Richtung Dortmund, aus dem östlichen Ruhrgebiet über die Autobahn 1 Richtung Köln, aus dem Großraum Düsseldorf über die Autobahn 46 Richtung Wuppertal, welche im Autobahnkreuz Wuppertal-Nord endet, sowie aus dem zentralen Ruhrgebiet über die Autobahn 43 Richtung Wuppertal, welche ebenfalls im Autobahnkreuz Wuppertal-Nord endet.

Ab der Ausfahrt Schwelm im Autobahnkreuz Wuppertal-Nord folgt man der Bundesstraße B 483 Richtung Radevormwald bis zur Ortschaft Ennepetal-Schlagbaum. Ab hier ist die Heilenbecke Talsperre ausgeschildert.

ÖPNV

In Sachen ÖPNV ist die Heilenbecke Talsperre recht unerschlossen. Zwar existiert auf dem Parkplatz an der Staumauer eine gleichnamige Haltestelle, allerdings wird diese nur von einem Taxibus (Anruf-Sammel-Taxi (AST)) angefahren und das selbst unter der Woche nur eine handvoll Male am Tag.

Selbst die knapp 400 Meter Fußweg entfernte, an der Durchgangsstraße gelegene Haltestelle „Ennepetal Kalte Kirche“ ist nur wenige Male am Tag überhaupt erreichbar.

Wer es dennoch probieren will, fährt am besten mit den RegionalExpress-Zügen RE4, RE7 oder RE13 oder der S-Bahn S8 nach Schwelm Bahnhof, von dort mit der Buslinie 608 zum Busbahnhof Ennepetal und hat dort zumindest eine Handvoll Male am Tag Anschluss mit dem Taxibus TB560 zur Haltestelle „Campingplatz Rüggeberg Ennepetal“, von wo die Heilenbecke Talsperre über ca. 500 Meter Fußweg zu erreichen ist.

Umgebung

In der Heilenbecke Talsperre kann man ja nun mal leider nicht baden. Das allerdings geht dafür im nahegelegenen Klutertbad11Klutertbad Ennepetal – zuletzt abgerufen am 27.09.2023 in Ennepetal sehr gut. Das Klutertbad in Ennepetal bietet neben dem Hallenbad-Betrieb, im Sommer auch einen Freibadbetrieb und eine schöne Saunawelt an.

Wer gerne frische und geräucherte Forelle, Aal und saisonal auch Karpfen mag, aber diesen nicht unbedingt selbst angeln muss, dem sei an dieser Stelle ein Besuch bei der nahegelegenen Forellenzucht Kopp12Forellen Kopp – zuletzt abgerufen am 27.09.2023 empfohlen.

Museen

Im nahegelegenen Ennepetal findet sich mit dem Industrie-Museum Ennepetal13Industriemuseum Ennepetal – zuletzt abgerufen am 27.09.2023 ein sehr sehenswertes Museum zur Industriegeschichte der Region. Leider ist das Museum außerhalb von individuellen Gruppenführungen nur recht eingeschränkt, von April bis November, jeweils am 1. Sonntag im Monat geöffnet.

Ein gepflegter Wanderweg führt direkt am Wasser entlang. In regelmäßigen Abständen stehen Bänke bereit
Wasserfläche bei nahezu Vollstau

Restaurants

Restaurants in unmittelbarer Nähe zur Talsperre sucht man inzwischen leider vergebens. Dennoch finden sich in der näheren Umgebung zwei gute Einkehrmöglichkeiten.

Die erste hiervon die das Hotel-Restaurant „Zur hölzernen Klinke“. Die Hölzerne Klinke14Hotel-Restaurant Zur hölzernen Klinke – zuletzt abgerufen am 27.09.2023 liegt rund 3 km entfernt, oberhalb der Quelle des Uellebecker Baches und bietet neben Steaks vor allem deutsche und Internationale Küche an.

Die zweite ist das Landhaus Filde15Landhaus Filde – zuletzt abgerufen am 27.09.2023, rund 4 km Fahrtweg entfernt und genau zwischen der Heilenbecke Talsperre und der Ennepetalsperre gelegen. Neben einer großen Auswahl an Schnitzeln und jahreszeitlichen Spezialitäten gibt es hier auch verschiedene, regionale Gerichte, sowie eine hervorragende, bergische Kaffeetafel.

Sehenswürdigkeiten

Hier ist vor allem die Kluterthöhle Ennepetal16Kluterthöhle – zuletzt abgerufen am 27.09.2023 zu nennen, welche sich im Herzen von Ennepetal, rund 5 km entfernt befindet und sich vor allem im Rahmen einer Führung zu erkunden lohnt

Eine weitere großartige Sehenswürdigkeit in der Region ist noch das LWL-Freilichtmuseum Hagen17LWL-Freilichtsmuseum Hagen – zuletzt abgerufen am 27.09.2023, was allerdings gute 11 km von der Heilenbecke Talsperre entfernt liegt, über Ennepetal aber dennoch gut zu erreichen ist.

Fotos

Zur Heilenbecke Talsperre habe ich auch ein kleines, wachsendes Fotoalbum veröffentlicht.

Einzelnachweise und Links