Eine blau leuchtende Tischlampe auf einem Wohnzimmertisch

WIZ für eine Scheiße

Der Plan war, dass Zuhause ein klein wenig smarter zu gestalten. Verschiedene Lichtszenen und vor allen Dingen verschiedene Lichtfarben, das schien recht nett zu sein. Ausgewachsen hätte man das vermutlich über Philips Hue, nebst entsprechender Bridge realisieren können. Aber wozu teuer Geld ausgeben, wenn WIZ verspricht, gleiches günstiger und ohne Bridge zu können, dabei aber ebenfalls aus dem Hause Philips stammt?

Google – wenig Smart

Ich hatte bei dem Ganzen nicht die Absicht, es per Sprache steuern zu wollen. Diese ganzen Sprachassistenten für daheim sind mir eh zuwider. Spaßeshalber hatte ich mir im Sonderangebot mal ein Google Home Mini zugelegt. Aber an dem Mistding ist ja mal rein gar nichts smart, im Gegenteil.

TV-Unterhaltung

Da muss man das Ding explizit und mit diversen Texten auf seine eigene Stimme trainieren, um dann festzustellen, dass man trotzdem regelmäßig beim „Hey Google“ oder „OK Google“ nicht verstanden wird. Auf der anderen Seite reagiert dieses Mistding aber auf jedes „Hey“ oder „OK“ im Raum, ohne dass dabei ein „Google“ diesen Worten folgt, ganz gleich, welche Stimme diese Schlagworte denn sagt. In der Folge unterhält sich dieser kleine Haufen Schrott im Wohnzimmer regelmäßig mit dem Fernseher. Das kommt besonders gut – nicht –, wenn man einen Film schaut, in einem Dialog ein „OK“ vorkommt und man die Hälfte des Dialogs nicht mehr hören kann, weil dieser Google-Schrott einfach ein „Tut mir leid, das habe ich nicht verstanden“ drüber labert.

Schlagworte

Zudem ist dieses Mist-Teil ziemlich wählerisch dabei, welche Schlagworte es denn nativ unterstützt. Da erstellt man sich einen Ablauf, dass man nach dem Wecker eine Playlist von Apple Music hören kann. So weit, so gut, funktioniert. Nur das Beenden der Musikwiedergabe wird dann tricky. Sagt man hier nämlich „Musik stoppen“ oder „Musik anhalten“ oder etwas ähnliches, kriegt man zur Antwort, dass man eine Drittanbieter-App benötigt, um ein zeitlich gesteuertes Beenden der Musikwiedergabe einzurichten. Ich will aber gar nicht, dass die Musik zu einer bestimmten Zeit aushört, ich will, dass sie jetzt aufhört. Das funzt nativ aber nur mit dem Befehl „Musik AUS“.

E-Schrott

Entsprechend war dieser Google Schrott schnell wieder deinstalliert und gammelt seither in meiner Abstellkammer vor sich hin. Wahrscheinlich werde ich diese Fehlkonstruktion demnächst dem Elektroschrott überantworten. Da gehört das Ding hin.

Alexa ist genauso dumm

Ich unterstelle mal, dass mir besagt Person eine Freude machen wollte, obwohl es auch ohne weiteres sein kann, dass diese mir den letzten Nerv töten wollte. Jedenfalls hat mir jene Person – wer gemeint ist, wird’s wissen – vor gut einem Jahr einen FireTV-Stick von Amazon geschenkt – mit einer Fernbedienung, über die man auf die Sprachdienste von Alexa zugreifen kann.

Musiksteuerung – dumm

Der große Vorteil gegenüber Google ist, dass dieses Ding vermutlich nicht die ganze Zeit den Raum überwacht. Zumindest reagiert diese Alexa nur, wenn man die Taste an der Fernbedienung drückt. Die Musiksteuerung ist genauso grottig. Selbst mit einer ganz einfach bezeichneten Playlist, ist das System außerstande, diese Playlist aufzurufen und sucht stattdessen nach einem Titel gleichen Namens. Zumindest bleibt man davon verschont, die Musik nach einem morgendlichen Wecker irgendwann ausschalten zu müssen. Denn ein Wecker würde hier nur funktionieren, wenn man den Fernseher den ganzen Tag – und auch die ganze Nacht – anhat. So böse bin ich meinem Strom dann doch nicht. Ganz abgesehen davon, dass mein Fernseher im Wohnzimmer hängt, ich aber im Schlafzimmer schlafe.

Alltagsfragen – dumm

Noch beschissener wird das Ganze, wenn man dem System, denn mal eine alltägliche Frage stellt. Denn in gefühlt 80% der Fälle, erhält man eine Antwort mit dem Hinweis, diese stamme von der Community. Heißt also, irgendein deutschsprachiger Depp, der auch Kunde bei Amazon ist, hat diese Frage in irgendeinem Forum mal beantwortet und man bekommt sie nun verlesen. Großartig. In 90% der Fälle geht die Antwort mehrspurig an der Frage vorbei. Also eine in einem Wort sinnfreie Funktion.

E-Schrott, die Zweite

Na ja, nach dem Amazon nach einer massiven Anhebung seiner Prime-Gebühr nun auf die Idee gekommen ist, trotzdem noch Werbung in seinen PrimeTV Inhalten zu zeigen, von der man sich noch mal separat freikaufen muss, kann mich Amazon mit seinem PrimeTV mal kreuzweise am Arsch lecken und der FireTV-Stick fristet fortan sein Dasein neben dem Google Home Mini in der Abstellkammer, bis hier das nächste Mal der Elektroschrott eingesammelt wird.

Genug mit Smart, zurück zu WIZ

Nun, vier dieser Leuchtmittel mit RGB-Funktion haben im letzten Jahr Einzug in meiner Wohnung gehalten und im Sommer ließ sich das System auch noch ganz gut an. Bis Ende Oktober. Seitdem ist hier Lichtchaos. Denn, obwohl die vier Leuchtmittel in derselben Lampe installiert sind und sich mit dieser im gleichen Raum befinden, wie der WLAN-Router, mit dem sie verbunden sind, sie also optimalen Empfang haben und der Router über NTP alle Geräte in meinem Netzwerk, per Kabel wie kabellos, mit der aktuellen Uhrzeit versorgt, was, wie ich an meinem PC oder auch an meinem NAS sehe, hervorragend funktioniert, haben sich drei der vier Leuchten nicht von Sommerzeit auf Winterzeit umgestellt. Eine Leuchte läuft auf Winterzeit, eine weitere liegt eine halbe Stunde daneben und zwei haben weiterhin Sommerzeit.

Eigentlich simpel

Wie gesagt, alle vier Leuchtmittel hängen in der gleichen Lampe, einer 4-flammigen Deckenleuchte. Sie sollen sich zum Einbruch der winterlichen Dämmerung um 18:00 Uhr in Warmweiß einschalten, um 19:30 Uhr in den TV-Modus, ein gedimmtes, blassblaues Licht übergehen und um 23:30 Uhr den eingebauten „Schlafenszeit“-Modus annehmen, mit dem sie sich in einer halben Stunde langsam ausdimmen. Simpel, eigentlich.

Lightshow

Nun, die zwei Leuchten, die noch auf Sommerzeit hängen, gehen bereits um 17:00 Uhr an, was ihrer inneren Uhr nach ja 18:00 ist. Um 18:00 Uhr geht dann die eine an, die sich wirklich auf die aktuelle Zeit umgestellt hat. Die vierte schaltet sich erst um 18:30 ein. Um 18:30, wenn die letzte in Warmweiß angeht, schalten die beiden irrig noch auf Sommerzeit laufenden in den TV-Modus. Dann leuchten zwei weiß, zwei blau. Um 19:30 Uhr sind es dann drei im TV-Modus, aber eine leuchtet dann immer noch eine halbe Stunde weiß weiter.

Wo Support

Ich habe in Kontakt mit dem Support inzwischen alle Varianten der Fehlerbehebung durch. Von der Neuinstallation aller Leuchten nach deren Löschung aus meinem Account über das Ändern von SSID und Passwort meines WLANs und der Neuinstallation der zugehörigen Smartphone-App bis hin zum Anlegen eines neuen Accounts. Am Ende blieb der Rat, jede einzelne Lampe einem eigenen Raum zuzuweisen und dort einen Ablauf mit angepassten Zeiten zu erstellen, so dass sie sich alle gleichzeitig schalten.

Spaßeshalber habe ich das sogar probiert. Doch selbst das hat nicht funktioniert, weil das System scheinbar keine 4 Lampen gleichzeitig schalten kann. Mal blieben auf diesem Weg eine Dunkel, mal zwei und mal drei.

E-Schrott, die Dritte

Sollte jemand Interesse an vier schrottigen WIZ-Leuchten haben, sie liegen bei mir in der Abstellkammer neben einem Google Home Mini und einem FireTV-Stick mit Alexa-Fernbedienung, bis die nächste E-Schrott-Abfuhr ansteht.

Unsmart funktioniert

Was meine Beleuchtung angeht, verzichte ich auf eine Einschlafszene, schalte mein TV-Licht in Form einer blauleuchtenden LED-Tischlampe über eine klassische Zeitschaltuhr und meine Deckenbeleuchtung über einen guten, alten Lichtschalter.

Smarthome kann sich diese Welt gerne sonst wo hinstecken.