D-Ticket – Weniger Chaos

Weniger Chaos

Anfang April 23 wurde das D-Ticket vorbestellbar und ich habe es einfach mal vorbestellt. Wie viel ich es nutzen werde, bleibt mal abzuwarten. Aber es hat immerhin schon mal die Vorteile, jederzeit spontan den ÖPNV nehmen zu können, ganz ohne sich mit defekten Ticketautomaten rumschlagen zu müssen und vor allem, ganz ohne den Tarif-Wahnsinn aus VRS, VRR, Westfalen-Tarif und NRW-Tarif hier in der Region.

Andere Mobilität

Was mir das D-Ticket auf jeden Fall schon mal gebracht hat, ist eine andere Form der Mobilität, die es so bislang bei mir noch nicht gab. Bisher habe ich mich was Wanderungen oder Fototouren abgeht, darauf beschränkt, zu entfernteren Wanderparkplätzen oder Ausflugszielen zu fahren und von dort auf einem Rundweg loszuziehen.

Jetzt erwische ich mich immer öfter dabei, einfach mal spontan von zuhause aus loszugehen, Richtung der Nachbarstädte, so ganz ohne das als Rundweg zu planen, kann man doch jederzeit mit dem Bus zurückfahren – und das ganz ohne Gedanken darauf verschwenden zu müssen, genug Kleingeld zu haben oder sich mit Ticket-Apps auf dem Phone rumzuschlagen.

Oberbergischer Kreis

Mal nach Gummersbach oder zu anderen Zielen des Oberbergischen Kreises zu fahren, war wie in „ÖPNV – Am Arsch der Welt“ ja schon beschrieben, bislang ein tariflicher Krampf. Dank D-Ticket ist es das jetzt nicht mehr. Einfach fahren, egal, wo die günstigste Verbindung nun lang führt. Hat was. Ob das jetzt aber dazu führt, dass ich jetzt auch mit Bus und Bahn öfter mal im Kreis unterwegs bin, bleibt abzuwarten. Schließlich ändert das D-Ticket nichts daran, dass der restliche Kreis zu herzlich wenig zu bieten hat, dass sich Fahrten dahin bislang schon nicht groß gelohnt haben.

Weite Strecken

Das D-Ticket eröffnet ja nun auch die Möglichkeit weiterer Fahrten, die bislang jeweils ein Schöner Tag Ticket oder ähnliches erfordert haben. Wenn man sich mal einen ganzen Tag dafür Zeit nimmt, kann man auch durchaus mal an die Nordseeküste fahren – und das sogar mit einem zeitlichen Polster, welches es ermöglich sich da durchaus runde vier Stunden an den Strand zu setzen. Inwieweit das wirklich praktikabel ist, werde ich in den kommenden Wochen mal austesten.

Erster Test

Ein erster Test führte mich Mitte Mai nach Koblenz und war mehr als enttäuschend. Die Hinfahrt am Morgen war ja durchaus noch schön. Auf der Rückfahrt am Spätnachmittag allerdings, stießen die Züge schon an ihre Kapazitätsgrenzen.

Stehen

Koblenz Hbf bis Wuppertal-Oberbarmen in überfüllten Zügen komplett im Stehen zu fahren, war jetzt nicht gerade der Inbegriff von lustig. Wenn sich das auch auf anderen, geplanten Fahrten mehr als Standard, denn als Ausnahme erweisen sollte, bleibt ich dann doch wohl lieber beim Auto. Ist nicht so entspannt, weil man sich mit den ganzen Idioten auf den Straßen rumschlagen muss. Aber wenigstens kann ich dabei dann sitzen und werde nicht 150 und mehr Kilometer im Stehen durch die Gegend geschaukelt und gerappelt.

Notsitz und Notdurft

Und wenn ich auf der Fahrt mit dem Auto mal ne Runde Schiffen muss, kann ich einfach anhalten und dies tun. Im überfüllten Zug funktioniert das nicht. Das in einem Nahverkehrszug mal alle Toiletten funktionieren, ist bei der Deutschen Bahn ja ohnehin eher die Ausnahme. Ist der Zug dann auch noch ordentlich voll, werden die funktionierenden Toiletten auch gern von findigen Mitreisenden als Notsitz missbraucht und dauer-blockiert. Da ist man dann mitunter echt versucht, der Bahn im hohen Bogen mitten in den Gang zu pissen.

Schaun wir mal

Das Wetter ist aktuell recht schön und zumindest den einen oder anderen Tag wäre da trotz Pflege der Mutter, etc. mal die Zeit für eine schöne Tour gegeben. Also werde ich gewiss auch mal andere Strecken fahren. Mal schauen, was es davon dann so zu berichten gibt …